Verbrauchermagazine, Boulevard-Presse und Blogger geben regelmäßig Tipps, wie jeder strahlend weiße Hollywood-Zähne bekommen kann. Während einige Tipps – die sich meist auf Hygiene und regelmäßige Zahnpflege beziehen – Grundlage eines Strahlelächelns sind, können andere mehr Schaden anrichten als dem Durchschnittspatienten klar ist. Wir haben eine Liste von Tipps erstellt, die man gerne weitergeben kann, und Zahnweiß-Mythen aufgespürt, von denen jeder Zahnarzt seinen Patienten abraten sollte.
Könnte helfen – ersetzt aber nicht die Zahnpflege
In der Kategorie Tipps und Tricks werden die unterschiedlichsten Hilfsmittel für weiße Zähne angeprießen. Der Genuss von Hartkäse beispielsweise, der die Mundflora neutralisiert und so Säureangriffe auf die Zähne einschränkt. Auch Kaugummikauen kann nach dem Essen die Mundflora wiederherstellen und vor Karies schützen, auch wenn ebenfalls nicht derart, wie es das Zähneputzen kann. Den Eindruck von gelben oder weißeren Zähnen kann Frau aber auch mit ihrem Make-up beeinflussen. Lippenstift in blaustichigen Rottönen hellt die Zähne auf, während Orangetöne die Zähne eher gelb erscheinen lassen. Weiterhin sollte man Gewohnheiten wie Rauchen oder den Genuss von Kaffee, Tee und Rotwein nicht unterschätzen. Zahnpflege oder Spülen nach dem Genuss kann das Entstehen von hartnäckigen Verfärbungen hinauszögern.
Finger weg – sonst Zahnschmelz weg!
Patienten neigen ja dazu, nach billigen und einfachen Hausmittelchen im Internet zu suchen. Die meisten klingen auf den ersten Blick plausibel und finden viele Fans, die ihre fantastischen Erfahrungen teilen. Doch was zu gut klingt, hat meistens auch einen Nachteil. Und bei vermeintlichen Geheimtipps wie Zähneputzen mit Natron, Backpulver, Salz oder Erdbeeren ist es der Zahnschmelz, der leidet und abgerieben wird. Unter sinnlos, aber wenigstens nicht schädlich, lässt sich noch der Tipp erwähnen, sich die Zähne mit Vaseline einzuschmieren. Dabei landet der Großteil eher im Magen, als dass dauerhaft der schöne Schein von weißen Zähnen aufrechterhalten wird.
Was den Zähnen guttut
Regelmäßige Zahnpflege ist das A und O. Dabei kommt es auf die richtige Putztechnik und die optimale Zahnbürste an. Wer mit einer elektrischen Zahnbürste nicht umgehen kann, der kann mit einer guten Putztechnik auch mit einer Handzahnbürste Zahnbeläge so gut es geht entfernen. Wer das Gefühl hat, er hat noch nicht den Durchblick, in welcher Richtung und mit wie viel Druck er putzen sollte, sollte sich vom Zahnarzt die optimale Technik zeigen lassen und per farbigem Plaquetest überprüfen, welche Stellen er normalerweise vernachlässigt und die daher besondere Aufmerksamkeit benötigen. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume allerdings sind elektrische oder Handzahnbürste bei der besten Technik nicht ausreichend. Dort sollte man zu Zahnseide oder Interdentalbürsten greifen. Auch eine regelmäßige Fluoridierung hilft dem Zahnschmelz, Bakterien standzuhalten. Um die Bakterienanzahl möglichst gering zu halten, sollte man nicht nur die Zähne, sondern den gesamten Mundraum pflegen. Dazu gehört es auch, die Zunge zu reinigen und bestehende Probleme wie Mundgeruch oder Mandelsteine behandeln zu lassen.
Ohne Fleiß keinen Preis
Nur noch weiße Lebensmittel zu essen (Ja, auch dieser Tipp kursiert im Internet!) bringt jedoch nicht den gewünschten Erfolg – schließlich ist auch Zucker weiß –, sondern eher eine einseitige Ernährung mit sich. Ebenso umständlich wäre es wohl, alle farbigen Getränke nur noch mit Strohhalm zu trinken. Wer weiße Zähne haben möchte, sollte vom Zahnarzt beraten werden, welche Erfolge bereits eine PZR bringen könnte bzw. welche Arten des Bleachings bei ihm infrage kommen. Zusätzlich kann jeder gerne mit ungefährlichen Hausmittelchen, wie dem Ölziehen, testen, solange er Muse dazu hat. Der beste Tipp an den Patienten: Vertrauen Sie dem Zahnarzt, nicht dem Internet – sonst landet ohne jeglichen Sinn Urin im Mund! Und nicht das Zähneputzen, die Zahnseide und die Interdentalbürsten vergessen …
Quelle: ZWP online