Neues der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin

» 12.06.2012 Vorsicht vor Identitätsverlust


Unserem Gesicht kommt eine existentielle Bedeutung zu: Meist unverhüllt, ist es für jedermann sichtbar und das Kommunikationsorgan schlechthin. Mit seinem äußeren Erscheinungsbild, seiner Mimik und Ausdrucksfähigkeit repräsentiert es unsere ganz individuelle Persönlichkeit; die Reaktionen der Außenwelt auf unser Gesicht nehmen darüber hinaus Einfluss auf unsere soziale Identität. „Wer chirurgische Veränderungen des Gesichts oder seiner Teile plant, sollte unbedingt die damit verbundenen Folgen auf seine Persönlichkeit beachten“, warnt Prof. Dr. Dr. Elmar Esser, Pressereferent der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG).

Der Gesichtsaudruck ist so unverwechselbar und persönlich wie ein Fingerabdruck und als Spiegel der Identität – Spiegelbild der Seele – Vermittler wesentlicher Aspekte zwischenmenschlichen Handelns. Attraktivität wird zum größten Teil über das Gesicht vermittelt. Daher stehen Eingriffe, Schönheit zu erhalten oder zu steigern, ganz oben auf der Wunschliste vieler.

Das wahrhaft schöne Gesicht „lebt“

Was zeichnet das schöne, attraktive Gesicht wirklich aus? Neben messbaren Aspekten wie Symmetrie und Ausgewogenheit werden oftmals die dynamischen Gesichtspunkte vergessen. Doch gerade über den emotionalen Ausdruck werden wir bei unserem Gegenüber als attraktiv, langweilig oder aggressiv wahrgenommen. Schönheit ist somit nicht statisch, sondern im Wechselspiel mit anderen zu sehen. Wenn die eigene Gesichtsform oder einzelne Merkmale des Gesichts wie eine zu große Nase oder fortschreitende Alterungsprozesse als unpassend oder störend empfunden werden, können innovative und weitestgehend schonende Behandlungsmethoden der modernen Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) oftmals zum gewünschten Ergebnis verhelfen. Doch dabei Vorsicht vor Verlust der eigenen Identität. „Wenn vom erfahrenen Operateur nicht alle Parameter speziell auch der Mimik und des Muskelspiels mit in die Behandlungsplanung einbezogen werden und das Gesicht nach dem Eingriff maskenhaft starr wirkt, wird es vom sozialen Umfeld nicht mehr als wirklich attraktiv wahrgenommen“, belegt fachübergreifend Prof. Dr. phil. H. Znoj von der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Institut für Psychologie der Universität Bern die klaren Qualitätsforderungen der DGMKG.

Gesichts-OPs beim Spezialisten

Die MKG-Chirurgie ist das einzige Fachgebiet, das ausschließlich auf das gesamte Spektrum der Gesichtschirurgie einschließlich des Schädels und Kiefers spezialisiert ist. Der MKG-Chirurg kennt die anatomischen Besonderheiten des Gesichts und weiß um die vielfältigen Funktionen wie Sprechen, Kauen, Schmecken, Schlucken, Atmen, Hören, Riechen und Sehen. „Wir wissen um die Folgen von Funktionsstörungen und gesichtsverändernden Eingriffen für die Persönlichkeit, das Ich-Gefühl des Patienten“, bestätigt DGMKG-Mitglied Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. H.-F. Zeilhofer vom Universitätsspital Basel das Zusammenspiel zwischen messbaren und dynamischen Aspekten.

Auch bei wiederherstellenden Gesichts-OPs (z. B. nach Tumorentfernung), Eingriffen bei angeborenen Fehlbildungen (z. B. Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten), Fehlbildungen mit allmählicher Entwicklung (so genannte Dysgnathien, bei denen etwa der Unter- oder Oberkiefer zurückliegt) oder plötzlich erworbene Entstellungen (etwa Gesichtsverletzungen nach Unfall) beachtet der erfahrene MKG-Chirurg neben der Gesichtsform die Ästhetik und die Funktion, um dem Patienten seine Lebensqualität zu erhalten oder so gut wie heute mit innovativen Verfahren möglich zurückzugeben. „Somit ist die ästhetische Gesichtschirurgie insgesamt eine wichtige und unverzichtbare Teildisziplin der MKG-Chirurgie geworden“, resümiert DGMKG-Pressereferent  Esser.

Weitere Informationen und eine Ärzteliste mit Zertifizierungsangaben: www.patienteninfo-mkg.de