Bleaching-Produkte für den Hausgebrauch boomen, gleichwohl sie unter Experten nicht ganz unumstritten sind. Bislang war gemeinhin von Risiken für den Zahnschmelz die Rede – eine aktuelle Studie bringt jedoch eine neue Problematik ins Spiel.
So blieb bis dato unberücksichtigt, welchen Einfluss Wasserstoffperoxid, der Bestandteil der meisten Whitening-Produkte, auf das Dentin hat. Wie Forscher der Stockton University in New Jersey nun belegen können, bleibt die Zahnsubstanz davon nicht unberührt.
In ersten Untersuchungen hatten die Wissenschaftler bereits herausgefunden, dass Wasserstoffperoxid in der Lage ist, durch alle Zahnschichten durchzudringen, also auch ins Dentin zu wandern. Da Dentin zum Großteil aus Kollagen besteht, wurden konkret die Auswirkungen auf das Protein untersucht. Sie behandelten extrahierte Zähne mit Bleichstreifen, wie es die Herstellerangaben vorsehen, und tauchten diese in künstlichen Speichel. Anschließend analysierten sie das Kollagen sowie andere Proteine und verglichen diese mit der Kontrollgruppe, wie gizmodo.com berichtete.
Der Test zeigte, dass Wasserstoffperoxid Proteine in Fragmente zerfallen lässt. Je häufiger das Bleaching durchgeführt wird, umso stärker ist diese Wirkung ausgeprägt. Das ist zunächst nicht dramatisch, da die Zahnpulpa mit ihren Blutgefäßen und Nervenbahnen Kollagen regenerieren kann. Problematisch wird dies allerdings bei wurzelkanalbehandelten Zähnen, so die Forscher.
Das Team stellte seine Ergebnisse bei der Jahrestagung der American Society for Biochemistry and Molecular Biology in Orlando vor.
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