Während bei uns und in den meisten Ländern der Welt gerade, lückenlose Zähne ein Schönheitsideal und Erfolgsgarant sind, zeichnet sich in Japan ein ganz anderer Trend ab. Für junge Frauen im „Land der aufgehenden Sonne“ sind „crooked teeth“ – also schiefe Zähne – das neueste Must-have.
Besonders glücklich sind die, deren Zähne gleich schief wachsen, bestenfalls nach hinten flüchtende 2-er und dominierende Eckzähne, die nach vorn stehen, haben. Denn sie müssen nicht wie viele andere tausende Yen investieren, um dem beliebten „yaeba“-Look hinterherzurennen. Die einfachste Art, dem Look näherzukommen ist, sich für ca. 600 € „tsuke-yaeba“ – künstliche Eckzähne – über die normalen Zähne kleben zu lassen.
Was macht den Trend so reizvoll für Mädchen im Teen- und Twenalter? Der Trend kommt nicht aus der Mangaszene, sondern liegt in dem in Japan beliebten Kindchenschema begründet. Das kindliche Aussehen, wenn sich die bleibenden Zähne ihren Platz im Kiefer suchen und die Eckmilchzähne nach vorn schieben, soll bei japanischen Männern seit ein paar Jahren sehr beliebt sein. Viele Mädchen lassen sich die künstlichen Zähne in höherem Alter aber wieder entfernen. Ein japanischer Zahnarzt, Taro Masuoka, bietet diese Maßnahme Teenagern zum halben Preis an, damit die ärmsten sich den Trend auch leisten können. Für das Entfernen zahlen sie dann die andere Hälfte des Preises. Die Mädchen mit natürlich schiefen Zähnen haben dann natürlich den kürzeren gezogen …