Neues der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin

» 25.06.2013 Fett gegen Falten: Gewebeanalyse verbessert Behandlungserfolg


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Viele Mittelchen und Methoden versprechen heutzutage ein jugendliches, faltenfreies Antlitz. Dies mit mehr oder weniger gutem und oftmals wenig haltbarem Ergebnis. Eine neue Untersuchung geht der Sache auf den Grund und analysiert die Anatomie des Fettgewebes um die typischen Falten im Gesicht. Die erstaunlichen Ergebnisse wurden jetzt erstmals im Rahmen des 63. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) vorgestellt.

Die Untersuchung1 belegt, dass eine wirksame Behandlung gegen Zornesfalten & Co nur unter Berücksichtigung der komplexen Weichgewebs-, sprich Fettgewebeanatomie erfolgen kann. Um das herauszufinden, wurde computertomografisch das Fettgewebe im Bereich der Mentolabialfurche, Nasolabialfalte, Marionettenfalte, Glabellafalte und der Tränenrinne untersucht.

Begriffsdefinition
Die Mentolabial- und Marionettenfalte verläuft vom Mundwinkel nach unten zum Kinn und verleiht dem Gesicht einen traurigen, negativen Ausdruck. Die Nasolabialfalte entsteht oftmals im Zusammenspiel mit einer ausgeprägten Mimik zwischen Nase und Mundwinkel. Als Glabellafalten werden die senkrechten Falten zwischen den Augenbrauen bezeichnet. Häufiges Zusammenziehen der Augenbrauen bei Zorn (daher auch die Bezeichnung als „Zornesfalte“), Sorge oder starker Konzentration fördern die Faltenbildung und lassen das Gesicht streng wirken. Tränenrinne wird die tiefe Furche genannt, die sich vom innern des Augenwinkels bis zu den Augenringen zieht.

Kleine Faltenlehre
Die anatomische Untersuchung der Fettbereiche unter der Haut ergab, dass im Gegensatz zu der Glabellafalte und der Mentolabialfurche die Nasolabialfalte, die Tränenrinne und die Marionettenfalte abgegrenzt werden von separaten, tiefer unter der Haut liegenden Fettschichten. Daher ist ein Volumenaufbau zur Faltenglättung durch eine reine Fettverteilung innerhalb des Bereichs aufgrund der bis in die Haut reichenden Gewebewände nur sehr eingeschränkt möglich. Hierfür können die tiefen Fettkompartimente benutzt werden. Die Behandlung der Tränenrinne stellt eine weitere Besonderheit dar, da sie eine Grenze zwischen tiefen und oberflächlichen Fettbereichen beschreibt. Hier kann der Spezialist in ausgeprägten Fällen das Fett zwischen den unterschiedlichen Schichten mobilisieren.

Im Gegensatz dazu ist die Glabellafalte einfach strukturiert: Sie liegt unmittelbar über einer Fettschicht, die zum Volumenaufbau und damit Faltenabbau genutzt werden kann.

Diese Untersuchung ist geeignet, mit minimalen chirurgischen Eingriffen bessere und längerfristige Erfolge zu erzielen.

[1] Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Plastische Operationen, UK-SH, Campus Kiel; Klinik für Diagnostische Radiologie, UK-SH, Campus Kiel, Institut für Anatomie, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Quelle: DGMKG