Anlässlich des kommenden Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin (DGKZ e.V.) am 15. und 16. Juni in Lindau interviewte Miriam Mirza für die Online-Plattform Health Relations (https://www.healthrelations.de) DGKZ-Präsident Dr. Jens Voss. Darin geht es um aktuelle Trends in der kosmetischen Zahnmedizin und das interdisziplinäre Kongressprogramm. Der Gemeinschaftskongress mit der Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM e.V.) richtet sich sowohl an Zahnmediziner als auch an Plastische Chirurgen, HNO-Ärzte und Dermatologen. Das Interview wurde auch Lesern vonwww.dgkz.com zur Verfügung gestellt.
In diesem Jahr findet die Veranstaltung als gemeinsamer Jahreskongress der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin e.V. (IGÄM) und der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V. (DGKZ) statt. Wie kam es zu der Zusammenlegung?
Sowohl die Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin als auch die Internationale Gesellschaft für Ästhetische Medizin wurden vor 15 Jahren gegründet und pflegen über diesen Zeitraum eine enge Kooperation. Beide Fachgesellschaften haben den Fokus über den eigenen Tätigkeitsbereich hinaus auf die anderen Facharztdisziplinen gerichtet. Dieser interdisziplinäre Ansatz steht auch im Mittelpunkt des gemeinsamen Jahreskongresses.
Was erwartet die Besucher?
Ein interdisziplinäres Programm für so unterschiedliche Facharztgruppen wie Plastische Chirurgen, HNO-Ärzte, Dermatologen, aber auch Zahnärzte zusammenzustellen, ist nicht ganz so einfach. Es soll sowohl dem übergeordneten, interdisziplinären Ansatz dienen, aber auch fachlich spezialisiert und tiefgründig sein.
Daher gibt es gemeinsame Programmteile, aber auch spezialisierte Themenblöcke für die einzelnen Zielgruppen. Ein nicht unwesentlicher Bestandteil des Kongresses sind die Table Clinics (Tischdemonstrationen). Sie ermöglichen einen besonders engen Kontakt zu den Referenten und bieten viel Raum für Fragen und Diskussionen.
Welche aktuellen Trends gibt es in der kosmetischen Zahnmedizin?
Die aktuellen Trends sind auch die Trends der letzten Jahre. Es ist das gesamtgesellschaftliche Streben nach Vitalität und damit verbunden, nach einem gesunden und möglichst juvenilen Aussehen. Da spielen gesunde und schöne Zähne eine zentrale Rolle. Kosmetische Zahnmedizin versteht sich in diesem Kontext als High-End-Zahnmedizin. Da es nicht um „Zahnheilkunde“ im Allgemeinen geht, sondern um Verlangensleistungen des Patienten mit dem Ziel „Schöne Zähne“, sollten Zahnärzte wissen, was sie tun.
Welche Themen bewegen darüber hinaus die Branche? Gibt es „Dauerbrenner“?
Wenn es um schöne Zähne geht, verstehen die meisten Menschen darunter, dass die Zähne möglichst weiß seien sollen. Also ist das Bleaching nach wie vor ein zentrales Thema. Darüber hinaus sollen Zähne möglichst idealtypisch geformt sein. Ebenso das Gebiss als Ganzes. Hier kommen Veneers (Keramikverblendungen) und auch kieferorthopädische Maßnahmen (z. B. Aligner) ins Spiel.
Wie sieht die Zukunft der kosmetischen Zahnmedizin aus?
Ich denke, dass einerseits die Nachfrage wächst, andererseits sich das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung immer weiter erhöht, und damit die Zahngesundheit. Kinder und Jugendliche haben heute eine deutlich bessere Zahngesundheit als die Generationen vor ihnen. Ästhetische Maßnahmen setzen bereits hier an.
Sie legen mit Ihrer Konferenz auch einen Schwerpunkt auf interdisziplinäre Aspekte. Welche sind das?
Es gibt verschiedene Schnittstellen zwischen Zahnmedizin und anderen medizinischen Disziplinen. In der Implantologie ist z. B. die Kieferhöhle eine Schnittstelle zur HNO. Bei der Früherkennung von systemischen Erkrankungen spielt die Mundhöhle ebenfalls eine wichtige Rolle und letztlich – ein schönes Gesicht ist ohne schöne Zähne nicht vorstellbar.
Welche Rolle spielt das interdisziplinäre Zusammenspiel in der kosmetischen Zahnmedizin und wird sich das künftig noch verstärken?
Dieses interdisziplinäre Zusammenspiel ist nicht ganz einfach und setzt zum einen den Willen und zum anderen die Kenntnis der Zusammenhänge sowie auch das Wissen über die Möglichkeiten der jeweils anderen Disziplinen voraus. Zudem stehen die oft limitierten finanziellen Möglichkeiten des Patienten dem maximal Machbaren entgegen. Überspitzt formuliert bedeutet das, dass vor jedem Facelift erst der Zahnarzt ranmüsste.
Welche kosmetischen Zahnbehandlungen sind derzeit am stärksten nachgefragt?
Ich denke, es dürfte bei rein ästhetischen Behandlungen in erster Linie um Zahnaufhellungen, gefolgt von Zahnkorrekturen mittel Veneers oder kieferorthopädischen Maßnahmen gehen. Generell haben Zahnärzte heute neben funktionellen Aspekten immer mehr auch die Ästhetik im Fokus. Die Rot-Weiß- Ästhetik ist Aufgabe aller Disziplinen von der Endodontie über die Parodontologie bis hin zur Prothetik.
Die kosmetische Zahnmedizin boomt. Was bedeutet das für die Zahnmediziner?
Wie ich eingangs schon gesagt habe, kosmetische Zahnmedizin ist High-End-Zahnmedizin und das setzt auch absolutes fachliches Know-how voraus. Das erwirbt man einerseits durch Erfahrung, aber andererseits vor allem durch Fortbildung. Diesem Zweck und dem kollegialen interdisziplinären Austausch dient unser Kongress in Lindau.
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